Tiefpunkte

Ich denke, jeder kennt diese Momente, an denen einfach nichts so funktioniert, wie man möchte. Egal, was man tut, es läuft nicht. Die Tiefs. Oft geht es schnell wieder bergauf, aber manchmal ist der Weg dorthin doch ziemlich lang und ich glaube, auf diesem Weg befinde ich mich gerade. Eigentlich bin ich in keinem tiefen Tief, aber in einem Hoch stecke ich auch nicht. Es ist eher so ein Mittelding, bei dem es Hochs und Tiefs gibt, an sich ja ganz normal. Jedoch ziehen mich gerade die schlechten oder einfach nicht so schönen Dinge mehr runter als die schönen Dinge und Momente mich antreiben oder was auch immer...
Ja, aber warum? Was macht es gerade so schwer den "Berg" zu erklimmen?
Gute Frage... Zuallererst glaube ich beziehungsweise weiß ich, dass das einfach nur eine Phase ist. Es gibt ja auch Phasen, wo alles super ist und alles läuft. Außerdem ist das Wetter auch ein bisschen Schuld. Alex meint, viele sind im Winter in einer leicht depressiven Stimmung, weil es einfach so dunkel ist. Ich meine, wenn ich Felix in den Kindergarten bringe wird es erst hell und wenn ich ihn abhole ist es schon dunkel. Von halb 5 abends bis halb 9/ 9 Uhr morgens ist es dunkel. Auch wenn der Schnee toll ist, ist es jetzt viel bewölkt, also hat man vom Tag auch nicht so viel, denn es ist grau und kalt. Jetzt sagen einige bestimmt, es gibt kein schlechtes Wetter, aber ganz ehrlich, wenn es einfach nicht schön draußen ist, möchte man auch einfach nicht rausgehen.Weil jetzt auch weniger die Sonne scheint, soll ich Vitamin D nehmen...mache ich aber nicht so regelmäßig, ja vielleicht sollte ich das ändern!🙈 Aber das sind alles Dinge, die ja bald wieder vorbeigehen. Aber es gibt auch Dinge, die ich nicht ändern kann oder die sich  wahrscheinlich nicht so schnell ändern werden.
Auf der einen Seite, die viele freie Zeit...wenn ich nicht gerade die Tonnen Wäsche zusammenlege oder das Haus putze oder aufräume, habe ich unheimlich viel Zeit. Es ist wirklich etwas unheimlich, weil man gar nicht so viel machen kann. Sagen wir mal, ich habe über den Mittag so 5 bis 6 Stunden frei. Das sind in der Woche ungefähr 30 Stunden (ohne Wochenende), in denen ich Freizeit habe. Und was soll ich machen? Ich finde, ich mache schon viel, aber es ist gefühlt trotzdem kaum Zeit vergangen und dann kommt noch hinzu, dass es immer das Gleiche ist. Ich meine, ich gehe 2 bis 4 Mal ins Fitnessstudio, ich treffe mich mit Greta und wir schlendern durch die Stadt oder backen (unser neues Hobby) oder wir gehen zu Au Pair Veranstaltungen, ich mache mehr oder weniger etwas für die Sprache, informiere mich über alles mögliche wie zum Beispiel über's Studium und solche Dinge. Aber trotzdem ist da noch so viel Zeit, in der ich nur vorm Fernseher sitze und Serien gucke. Und dann kommt ja noch das Wochenende hinzu, wo man noch einmal so viel Zeit hat.
Neutral betrachtet, ist das vollkommen in Ordnung. Ich meine, ich hätte ja zu Hause auch nichts anderes gemacht und ich wollte ja eine Pause von der Schule und dem Stress. Aber ist einfach unheimlich schwer, das neutral zu betrachten, da ich das ja so gut wie jeden Tag erlebe. Ich habe sogar schon überlegt, alles langsamer zu machen. Langsam putzen und Wäsche zusammenlegen und so weiter. Eigentlich schwachsinnig und wenn ich mir so darüber nachdenke, ist das schon ein bisschen witzig, dass ich mich über zu viel Freizeit beschwere. Eigentlich ist es ja was schönes. Aber nicht so viel und nicht für mich!🙈
Jetzt aber wirklich zu der Sache, die mir gerade echt zu schaffen macht. Niko. Ich weiß einfach nicht, was ich ihm getan habe, aber er mag mich einfach nicht. Oder vielleicht mag er mich schon, aber will mich nicht da haben oder kann nicht akzeptieren, dass ich da bin oder dass ich mich mit allen anderen richtig gut verstehe. Aber sein Verhalten ist manchmal einfach schrecklich. Zum Beispiel letztens nach meinem Besuch zu Hause habe ich die Jungs am Montag abgeholt. Felix hat sich gefreut und wir haben rumgealbert. Als wir in der Schule angekommen sind, hat Felix Niko so wie immer geholt und ich habe gewartet. Er sieht mich, ich lächele ihm zu und sage Hallo und er geht einfach an mir vorbei und sagt kein Wort. Aber gut, Hallo sagt er fast nie. Wir gehen dann los und schon läuft Niko los und zwar so schnell, dass ich mit Felix an der Hand kaum hinterherkomme. Ich habe ihn gebeten zu warten, aber keine Reaktion und weg war er. Ich wusste ja eigentlich, das er nach Hause geht und auf dem Weg kann auch eigentlich nichts passieren. Aber man weiß ja nie. Und vor allem habe ich die Verantwortung, wenn ihm etwas passiert wäre, dann wäre es meine Schuld gewesen, aber ich konnte auch nichts machen. Felix war ja auch noch da und Niko hat mich ja vollkommen ignoriert. Als Felix und ich lange nach Nikolai zu Hause angekommen sind, war der schon auf dem Weg zu einem Freund. Er hatte zwar Theo gefragt, aber letztendlich muss er mich fragen, weil ich nun einmal die Aufsicht habe. So habe ich ihm das dann auch gesagt, aber anstatt einfach zu fragen, kam nur ein "Ich will aber". Damit war die Sache für ihn dann auch erledigt. Ich muss dazu sagen, dass ich ein bisschen angepisst war, weil ich hatte so ein schönes Wochenende und ohne Grund kommt so ein Verhalten von ihm. Aber das war ja noch nicht alles: Ich wollte die Tür aufschließen. Er wollte das aber nicht und hat das Schloss zugehalten. Darauf habe ich gesagt, er soll es bitte lassen. Keine Reaktion. Dann habe ich ihn zur Seite geschoben, er hat natürlich alles versucht, dass ich die Tür nicht aufschließen kann. Als ich endlich den Schlüssel ins Schlüsselloch stecken konnte, höre ich von ihm nur "Bitch". Ich drehe mich zu ihm um und frage, was er gesagt hat, obwohl ich es schon verstanden habe. Und dann sagt er mir noch einmal eiskalt ins Gesicht, dass ich eine Bitch bin. (Ich weiß nicht, ob er weiß was das ist, aber er weiß zumindest, dass man so etwas nicht sagt.) Da ist das Fass dann übergelaufen. Er sollte in sein Zimmer gehen, wollte er nicht. Das war mir aber egal, denn auch bei seinen Eltern muss er nach solch einem Verhalten in sein Zimmer gehen. Als er angefangen zu treten und schlagen hat, habe ich einfach alles elektronische, das heißt Fernbedienungen, Handy und iPads weggenommen und habe mich um Felix gekümmert.
Das war bisher zwar wirklich der schlimmste Tag, aber es gibt viele Tage, wo ähnliche, aber nicht so schlimme Dinge vorkommen. Klar gibt es solche und solche Tage, aber er hat mir gegenüber gefühlt nur schlechte Tage. Und vor allem wenn man in so einer Phase ist, wo es eh schon nicht so einfach ist und man zu viel nachdenkt. Alex hatte nach diesem Geschehnissen mit ihm geredet und herausgekommen ist, dass er so etwas nicht noch einmal machen wird. Na wow, hat gut geklappt, denn heute hat er es gleich noch einmal gemacht. Aber sie meinte auch, dass er auch zu ihnen so ist. Nicht wirklich ein Trost. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll? Ich habe ihm ja nichts getan. Vielleicht könnte ich mehr auf ihn zu gehen, aber solange er mich als sein Dienstmädchen behandelt, fällt mir das etwas schwer. Um noch Salz in die Wunde zu streuen, ist er zu all meinen Gästen unfassbar nett. Wenn Greta hier ist, erzählt er mit ihr oder zeigt ihr, wie man Hockey spielt oder seine Lieblingsmusik. Als Benny hier war, hat er alle Teller abgeräumt, außer meinen natürlich. Ich denke nicht, dass da Absicht dahinter steckt, aber Gedanken mache ich mir trotzdem und man kann da auch viel reininterpretieren...
Vielleicht klingt das egoistisch oder kindisch, aber warum soll mir Mühe geben, wenn er es gar nicht möchte? Momentan versuche ich ganz locker an die Sache zu gehen. Ich mache das, was nötig ist und mache das auch gerne. Und wenn er sich mir gegenüber wieder normal verhält und vor allem auf mich hört, können wir weiter sehen.

Aber wir wollen heute (übrigens genau zwei Wochen nach dem letzten Post!!!) nicht alles zu dunkel sehen. Ein Lichtblick gab es nämlich am Wochenende, denn mein "bessere Hälfte" hat mich in Oslo besucht! Nach einigen Komplikationen am Freitagabend (die Züge und die Metro hatten ein paar Problemchen) sind wir zum Holmenkollen gefahren. Und ich selbst bin gefahren, nach Monaten, mit einem fremden Auto, bei Nacht und alles hat gut geklappt!😅 Am Sonntag haben wir uns bei Sonnenschein die Sehenswürdigkeiten in Oslo angeschaut und um 7 gab es Abendbrot mit meiner Gastfamilie. (Sie meinten zu mir, ich habe einen guten Fang gemacht. 😋) Sonntag war dann nicht so schönes Wetter und wir haben nur den Weihnachtsmarkt der deutschen Gemeinde besucht. Da gab es richtige deutsche Bratwurst und deutsche Dekoration zu kaufen! Ich habe ber nur Kuchen gegessen. Danach sind wir über 1,5 Stunden zu einem Restaurant gelaufen und haben da richtig gute Burger verspeist! Da das Wetter wie gesagt nicht so bombe war, sind wir dann nach Hause und haben Serien geschaut. Und am Montag mussten wir uns dann leider schon wieder verabschieden...aber ich will ja nicht schon wieder von den nicht so schönen Momenten sprechen, deshalb lieber ein paar Bilder!😊


Das kleine Kätzchen mag ihn auch sehr. Bevor er überhaupt angekommen war,
hat sie schon seinem Bett geschlafen (in meinem Bett schläft sie nicht) Und als er dann da war,
 hat sie fast nur mit ihm gekuschelt. Aber seitdem er weg ist,
bin ich wieder die Nummer 1!😍

together is my favorite place to be 💕

Hier ist es so um die 16 Uhr...😂

So genug von dunklen Tagen und Momenten, denn nach jedem Regen oder eher Schnee kommt auch Sonnenschein und nach jeder Talfahrt geht es wieder bergauf!🙈 Ich mag solche Sprüche zwar nicht, aber ein bisschen Optimismus schadet ja nie!😊

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