Was ist anders?

Ich bin jetzt schon drei Wochen hier und habe schon einen ziemlich guten Einblick in das norwegische Leben bekommen! Vieles ist ähnlich, einiges ist anders, das ist ja normal und überall so.😊 Aber auf die Dinge, die anders und teilweise echt gewöhnungsbedürftig sind, möchte ich ein bisschen genauer eingehen. Sodass ihr auch wisst, worauf ihr euch einlasst, wenn ihr mal nach Norwegen kommen solltet!😂

Sprache:
Natürlich ist die Sprache anders 😅, aber der deutsche und englische Sprache trotzdem sehr ähnlich. Wenn die Menschen schnell sprechen, verstehe ich so gut wie nichts, sprechen sie aber langsam und mit ein bisschen Gestik, verstehe ich deutlich mehr. Auch wenn ich norwegische Texte (Zeitschriften, Fahrpläne, Untertitel etc.) lese, versteht ich sehr viel! Und einige Worte wie Danke - Takk oder warte - vent konnte ich schon nach kurzer Zeit, weil man sie im Alltag immer mal wieder benutzt. Dennoch ist der Besuch eines Sprachkurses durchaus vorteilhaft: Und letzte Woche Dienstag ging es dann auch endlich los!😊 Folgendes habe ich gelernt:

Hei! Jeg heter Annie. Jeg er 18 (atten) år. Jeg kommer fra Tyskland, men nå bor jeg i Oslo. Jeg snakker tysk og englesk. Jeg er i Norge for 21 (tjueen) dager eller jeg er i Norge for 3 (tre) uker. Familien har tre barn og mine oppgaver er passer barn, vasker huset, lager mat (Esssen kochen), støvsuger, følger Felix til barnehagen og henter Felix i barnehagen/Nikolai i skolen. Ha det!

Ich glaube, den kleinen Text kann man ganz gut verstehen. Bei der Aussprache hapert es vielleicht ein bisschen, so ging es mir zumindest😁 Außerdem kann ich noch ein paar Zahlen und ein paar Fragen stellen! Ich bin gespannt, was ich diese Woche lerne!

Ordnung:
Vielleicht ist es nur bei meiner Familie so, aber mein Gastoma meinte auch, dass das hier nicht ganz so streng genommen wird wie in Deutschland. Und ich möchte nicht sagen, dass ich die Ordnung und Putzfee in Person bin, aber Unordnung mag ich einfach ganz und gar nicht. Beispielsweise beim Wäsche zusammenlegen: Ich mach das so wie zu Hause, lege die Sachen ganz normal zusammen und lege sie in den Schrank. Na gut, ich habe die Schränke auch ein bisschen geordnet, dass das ein bisschen mehr System hat. Jedenfalls meinte Alexandra (die das einfach "wischi-waschi" macht, ohne es böse zu meinen) letztens zu mir, dass sie sich gar nicht mehr traut, die Handtücher aus den Schrank zu nehmen, weil das so perfekt und ordentlich aussieht. Im gleich Atemzug sagte sie auch, dass das für sie typisch Deutsch ist. Keine Ahnung, ob das wirklich so ist, aber seitdem ich hier bin ist das Haus ein bisschen aufgeräumter und das wird es bis zu meiner Abreise auch sein 😂

Preise:
Ja, Norwegen ist ein bisschen teurer! Aber man muss immer daran denken, dass man hier auch ganz anders verdient. Mir wurde gesagt, ich soll nicht umrechnen (10 Kronen sind ungefähr 1 Euro, etwas mehr sogar). So ganz funktioniert das jedoch noch nicht. Zu meinem Bedauern sind Süßigkeiten etwas teurer, eine Tafel Schokolade (200g) kostet so 4-5 Euro. Wenn man mal einen Kaffee trinken möchte, geht das eigentlich voll. Für meinen Cappuccino habe ich 45 Kronen bezahlt. Aber wenn man Essen geht, kosten 0,33l Cola, Fanta oder Sprit auch so 45 Kronen, also fast 5 Euro...aber man soll ja nicht umrechnen!😂🙈 

Alkohol:
Apropos Getränke, die Vorschriften bezüglich des Alkohols sind ziemlich streng. Die meisten alkoholischen Getränke (Wein, Schnaps,...) muss man in extra Stores kaufen (meine Gastmama hat mir erzählt, so kann die Regierung die Kontrolle über den Alkoholkonsum im Land bewahren). Bier und Wein darf man ab 18 Jahren trinken, aber in Bars und Restaurants bekommt man, wenn man Glück hat, nur Bier solange man unter 21 ist! Jedoch meinte meine Gastfamilie auch, wenn Studenten bzw. jüngere Leute hier feiern gehen, feiern sie so richtig. Angetrunken oder halbbetrunken gibt es nicht!😂

Essen:
Die, die mich kenne, wissen, dass ich nicht ganz so viel gerne esse und das hat auch schon meine Gastmama bemerkt.😅 Aber wir essen viel Pasta, Pizza (die gibt es immer, wenn Alexandra nicht da ist, denn Lars kann nicht kochen und holt dann Pizza, ja, einfach aber genial) und Tacos, also genau das Richtige für mich.😍 Und da es auch Schokolade (sogar Nutella, welches extra für mich gekauft wurde) und Cornflakes gibt, kann ich mich nicht beklagen!
Das mit den Tacos ist eine besondere Sache oder so ein Ritual. Eigentlich isst man hier jeden Freitag Tacos. Mein Gastpapa hat mir erklärt, dass es eine Sendung im norwegischen Fernsehen gibt, bei der die Moderatoren mit irgendeiner Familie zusammen in dem Wohnzimmer dieser Familie Tacos essen, quatschen und irgendwelche Dinge veranstalten. Und diese Sendung kommt natürlich am Freitag!😊
Die einzige Sache, an die ich mich noch nicht gewöhnen konnte, ist die Verteilung der Mahlzeiten: Frühstück gibt es ganz normal morgens, aber es gibt kein richtiges Mittag sondern es gibt so 17.00-17.30 Uhr ein warmes Abendbrot. Da ich jedoch mittags immer ziemlich großen Hunger habe, muss ich etwas essen, habe dann aber zum Abendbrot noch keinen Hunger. 🙊 Aber dann abends und dann gibt es halt meistens etwas Obst oder Schoki! Das muss ich wohl akzeptieren, aber daran gewöhnen werde ich mich, glaube ich, nicht.🙈

Autos:
Hier gibt es natürlich die gleichen Autos wie in Deutschland, vielleicht ein paar mehr Porsche, Teslas oder fette BMWs und Audis. Aber vor allem gibt es hier elektrische Autos! Diese ganze Sache mit den elektrischen Autos wird stark vom Staat unterstützt. So wird der Kauf eines Autos durch finanzielle Unterstützung erleichtert beziehungsweise wird der Besitz eines "normalen" Autos durch Extrakosten erschwert. Gute Sache für die Umwelt!😍

Verkehr:
Also erstmal muss ich sagen, dass es als Fußgänger viel entspannter ist, Es gibt viel mehr Zebrastreifen als Fußgängerampeln (in Eberswalde sind es eine handvoll, hier gibt es im Umkreis von 2km mehr Zebrastreifen). Und die Autos halten hier auch tatsächlich an und lassen die Menschen die Straße überqueren. Als Beifahrer fand ich das dann nicht so entspannt, denn man muss wirklich immer aufpassen, ob dort jemand ist. Denn die Einheimischen schauen nicht wirklich, ob das Auto anhält oder nicht und es gibt auch satte Strafen, wenn man nicht anhält (Jemand aus der Familie durfte dafür schon 400 Kronen hinblättern). 😅 Die Einheimischen und mittlerweile auch ich haben noch eine weitere Gewohnheit, sie oder besser wir gehen über rote Ampeln, wenn kein Auto kommt. Aber da das wirklich jeder macht, ist das wohl ok🙊Des Weiteren darf man auf der Autobahn nur 110 km/h fahren, es gibt mehr Kreisverkehre und man darf nur mit 0,0 Promille fahren!

Wetter:
Das Erstaunliche an dem Wetter hier ist, dass es innerhalb von Minuten extrem umschlagen kann. Erst regnet es in Strömen und dann in der nächsten Minute scheint die Sonne ohne Ende! Aber in letzter Zeit regnet es viel und einen Tipp gebe ich euch, Stoffschuhe sind da nicht gerade das Beste (aber wenn man keine anderen Schuhe einpackt, ist man wohl selber Schuld daran😂).
Kinder stört schlechtes Wetter oder Regen bekanntlich nicht so sehr und so haben Felix und ich am Montag (da war die Schule und der Kindergarten geschlossen, da gewählt wurde) draußen gespielt und hatten natürlich viel Spaß! 😊


Ich versuche hinterher zu kommen...




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